Kulturelle Übersetzung im Comic

Heutzutage werden viele Comics in verschiedenen Sprachen unter Berücksichtigung der verschiedenen Zielkulturen, ihrer Eigenheiten, und sprachlichen und kulturellen Besonderheiten ausgegeben. Das übersetzte Comic sollte die gleiche Botschaft wie die Originalversion transportieren und dafür sorgen, dass in den Märkten der Kunden die Wirkung erzielt wird, die das Original anstrebt. Es ist dennoch in der Realität mit verschiedenen kulturellen Sensibilitäten nicht so einfach, die zwei Versionen bei Lesern genauso gleich wirken zu lassen.

Durch Übersetzungen kommt es zu Abweichungen zwischen dem Original und dem Übersetzten. Man kann sich in drei Bereichen mit Übersetzung auseinandersetzen; Bild, Soundwords, und Sprache. In meiner Forschungsarbeit möchte ich mich auf Klangmalerei beschränken.

Besonders bei diesem Thema, kulturelle Übersetzung, spielen Beispiele eine große Rolle, da durch die Analyse der Beispiele die Abweichungen deutlich anschaulicher werden. Ich habe koreanische Mangas(Manhwa), die ins Deutsch übersetzt worden sind, ausgewählt. Was ich bisher festgestellt habe ist dass in deutschen Versionen die Laute und Geräusche wesentlich vereinfacht dargestellt werden als in Koreanischen. Ich glaube, es liegt daran, dass die koreanische Sprache eine sehr detailierte Sprache ist, und gerade in Comics differenzierte Möglichkeiten für diese Onomatopöien haben. Jede Onomatopöie ist eine grobe Kopie der akustischen Realität.[1] Z.b im Koreanischen gibt es ein Geräusch bzw Ausdrucksformen für das Schleichen, was dort jeder verstehen würde, aber die Deutschen zur Verwirrung bringen würde, und es kommt auch in Comics vor. Das Wichtigste bei der Übersetzung ist die Inhalte mit dem jeweiligen kulturellen Kontext zu lokalisieren. aber es scheitert in meinen Beispielen bei Soundwords. In deutschen Versionen erfährt man oft Nicht-übersetzten koreanischen Soundwords, die eher als Teil der Bilder auf uns zukommen. Oder zwei Sprachen stehen parallel in einem Panel. Bei den Lesern, die keine gleiche kulturelle Konzeption haben, findet differenzierte Rezeption statt.

Zunächst werde ich versuchen, den Begriff „Soundword“ an sich aufzugreifen. Und dann werde ich mich mit folgenden Fragestellungen beschäftigen.

Inwiefern tragen Soundwords im Allgemein zum Verständnis bei?, Wie funktioniert die kulturelle Übersetzung im Comic? Wie weichen sich zwei Versionen(Koreanisch und Deutsch) von einander ab und inwieweit macht es auf der Wahrnehmungsebene aus?, und wie werden sie explizit in zwei Gruppen rezipiert? ……ect (grobe Ideen….)

Ich werde mich präzis mit den einzelnen Beispielen auseinandersetzen. Dabei bräuchte Ich auch tatsächliche Reaktionen in der Praxis..



[1] Havlik Ernst: Lexikon der Onomatopöien. Die Lautimitierenden Wörter im Comic, Frankfurt am Main 1981, S. 8.

4 Gedanken zu „Kulturelle Übersetzung im Comic

  1. Daria Heutz-Della Vite

    Zum Thema praktische Reaktion, wäre es doch interessant zu betrachten, welche Unterschiedlichen Gedanken geübte und ungeübte Manga/Manhwa Leser haben. Mich würde Interessieren wie groß die Unterschiede ihrer Meinungen/ Ideen sind.

    Solltest du einige geübte Leser brauchen, könnte ich dir eventuell helfen ein paar zu finden. (Ich geh wegen deines letzen Satzes davon aus das du nach Leuten für die ‚Praxis‘ suchst?)

    1. Arum Han

      Es wäre super nett! Leider kenne Ich bisher nicht so viele Leute, die einen Manga gelesen haben. Ich glaube, es wird schon große Unterschiede zwischen geübten und ungeübten Lesern geben, weil die Geübten an die Zeichen einigermaßen gewohnt sind. Ich sag Dir frühzeitig Bescheid! Danke!

  2. Helga Göhring

    …solltest du jemanden brauchen, der noch nie einen Manga gelesen hat, so kann ich dir mit mir und mit vielen anderen, die ich kenne, weiterhelfen…

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